Emotionaler Stress und Angst – Die Spinne im Schlafzimmer

Emotionaler Stress und Angst – Die Spinne im Schlafzimmer
Photo by MARIOLA GROBELSKA / Unsplash

Wie sehr Stress und Angst meinem Körper zu schaffen machen, habe ich heute wieder schmerzlich erfahren. Gestern Abend habe ich eine dicke Spinne in meinem Schlafzimmer an der Decke gesehen. Mit einer Spinnenphobie ist es dann natürlich keine Option im selben Zimmer, wie die Spinne zu schlafen. Da mein Mann (sonst mein Retter in der Spinnen-Not) heute und auch in den nächsten Tagen unterwegs war, hatte ich keine Wahl als mich selbst um das Tier zu kümmern (auf dem Sofa schlafen war keine Option).

Erschlagen ging nicht, da ich für kein Geld der Welt so nah ran wollte. Zudem saß sie oben an der Gardinenstange. Also mit zitternden Händen Staubsauger raus und weg damit. Dann noch das Staubsaugerrohr mit einem Papier verschließen und den Staubsauger in ein anderes Zimmer verbannen. Danach raste mein Herz und mein ganzer Körper zitterte im Adrenalinschub.

Um schlafen zu können, habe ich noch eine Meditation gegen Angst gemacht und mich mit Jin Shin Jiutsu (japanisches Heilströmen) versucht herunter zu regulieren. Der Schlaf war sehr unruhig und schon in der Nacht habe ich gemerkt, wie meine Beine leicht anfangen zu schmerzen. Ein eindeutiges Zeichen der Überlastung. Morgens zeigte mir meine Pulsuhr einen Stresswert von 54 (bis 25 ist Erholung, ab 26 heißt das, der Körper ist im leichten Stress, ab 50 im mittleren Stress und ab 75 im hohen Stress)

Leider habe ich nicht wirklich gleich darauf reagiert. In meinem Kopf war nur Platz für einen Gedanken: das darf unter keinen Umständen nochmal passieren! Es müssen jetzt!!! Fliegengitter für die Fenster her. Im Hinterkopf hatte ich noch den Gedanken heute nicht duschen, nur Katzenwäsche, und kochen muss ich mir auch nichts, ich kann den Rest von gestern warm machen. Dank des Adrenalins war ich in der Lage gleich am Morgen zum nächsten Supermarkt zu fahren, Fliegengitter zu besorgen und sie zumindest in Schlafzimmer und Bad anzubringen. 

Danach kam natürlich das, was kommen musste: Jedes Geräusch lässt mich zusammenzucken, mein ganzer Körper schmerzt, der Kopf tut weh, ich bin extrem müde, mein Ruhepuls ist nach oben gegangen, ich musste den ganzen Nachmittag schlafen und werde auch am Abend spätestens um 20:30 schlafen gehen.

Für die nächsten Tage sieht mein Pacing-Plan jetzt Ruhe, Ruhe und nochmal Ruhe vor. So lange, bis es mir wieder besser geht, werde ich mich jetzt hegen und pflegen. Das heißt dann konkret für mich: wenig bis keine Reize (Fernsehen, Lesen,...), Katzenwäsche, eventuell ganz leise beruhigende Meditationsmusik hören, mir eine tiefgefrorene Mahlzeit aufwärmen, wenig Gespräche, wenn irgendwie möglich keine körperliche, emotionale oder kognitive Anstrengung um mein überaktives Nervensystem wieder zu beruhigen.

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