Die Veröffentlichung war ein Wechselbad der Gefühle
Letzten Sonntag habe ich nach einer unruhigen Nacht meinen Blog veröffentlicht. Trotzdem ich im Vorfeld von meinem Mann, meinem Sohn und einer Freundin schon positives Feedback bekommen habe, war ich extrem nervös. Irgendwie war da auch wieder dieses alte Gefühl, es genügt nicht, ist zu profan, nicht professionell genug. Der Gedanke, es könnten verletzende Kommentare kommen, machte mir sogar ein wenig Angst, sodass ich zwischendurch überlegt habe, überhaupt in die Öffentlichkeit zu gehen.
Und dann passierte auch noch das, was man sich bei einer Veröffentlichung überhaupt nicht wünscht: Der Link zum Blog funktionierte nicht. Gottseidank war mein Sohn erreichbar und hat das Problem ganz schnell gelöst!
Was aber dann innerhalb von Stunden an Feedback kam, hätte ich in meinen kühnsten Träumen nicht erwartet 😃. Auch nicht, dass ich bei einigen in Punkto Verständnis für uns Betroffene so ins Schwarze getroffen habe. Beim Schreiben war mir nicht bewusst, dass jemand, der gesund ist, sich anhand der Beschreibungen der Symptome trotzdem nicht vorstellen kann, wie das ist, mit ME/CFS zu leben. Wie eine Freundin schrieb war es erst die Beschreibung meines Alltags, die sie die Situation besser hat verstehen lassen.
Ich bis so dankbar für all die berührenden Worte und Nachrichten, die Anerkennung und dafür, dass mir so viele liebe Menschen Mut gemacht haben genau so weiter zu machen.
Aber dieses Wechselbad der Gefühle hatte auch seinen Preis: Denn sowohl negative (Nervosität, Angst) als auch positive (Freude, Rührung, Stolz) Emotionen ziehen sehr viel Energie. Bis Dienstag Nachmittag war ich im Adrenalinschub, aber dann ging es mir zunehmend schlechter, es fühlte sich an, als ob jemand den Stecker gezogen hat, die Überlastungs-Schmerzen in Armen und Beinen wurden immer stärker. Es war also dringend Zeit zu pacen, meine Aktivitäten drastisch runter zu fahren und mich mittels Kopfhörern und Schlafmaske von möglichst vielen Reizen abzuschirmen. Ich bin sehr froh, dass es nur ein leichter Crash war und die Symptome schon nach 2 Tagen besser wurden.
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