Die Schwierigkeit, Aktivitäten zu unterbrechen

Die Schwierigkeit, Aktivitäten zu unterbrechen
Photo by Alexas_Fotos / Unsplash

Die größte Herausforderung beim Pacing ist für mich: Regelmäßige Pausen und die Aktivitäten in kleine Einheiten aufteilen. Jeden Tag aufs Neue nehme ich mir vor: Heute denkst Du daran, unterbrichst Deine Aktivitäten und machst Pausen. Und wenn ich dann zum Beispiel einen Beitrag für den Blog schreibe, bin ich so im Schreibflow, dass ich denke, eine Unterbrechung könnte meinen Gedankenfluss abbrechen lassen. Also schreibe ich weiter bis ich merke, dass ich nicht mehr denken kann. Ich mache also erst Pause, wenn schon Symptome da sind und nicht schon präventiv vorher. Und wo ich das hier schreibe, nutze ich gleich die Gelegenheit und mache eine Pause 😃

Aber woran liegt das eigentlich, dass ich immer erst alles zu Ende machen muss? Erst dann das Gefühl habe, jetzt ist es genug? Ich kann da nur für mich sprechen und das gilt sicherlich nicht für alle Betroffenen: Als Kind habe ich gelernt, nur wer Leistung bringt, wird geliebt. Das zeigte sich im späteren Leben in Perfektionismus, absoluter Leistungsbereitschaft (eher 150 als 100%) und der inneren Überzeugung, dass es wichtiger ist, wie es meinem Umfeld geht, als zu schauen wie es mir geht. Also ein krasser Gegensatz zum Pacing.

Ein weiterer Punkt ist sicherlich auch, dass ich mich während einer Aktivität, die mir Spaß macht, wieder fühle, wie zu der Zeit, als ich noch gesund war. Und dieses Gefühl möchte ich unterbewußt natürlich nicht aufgeben. Bewußt ist mir das überhaupt nicht, erst wenn ich darüber nachdenke, warum es mir so schwer fällt Pausen zu machen.

Auch wenn ich inzwischen gelernt habe auf die Signale meines Körpers zu hören, ist es noch immer nicht einfach, eine Tätigkeit zu unterbrechen und mich zu fragen, wie es mir gerade geht und ob ich jetzt eine Pause brauche. Mir ist die Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit also absolut bewusst, aber in der Situation denke ich meistens einfach nicht daran. Aber ich bin schon stolz darauf, es inzwischen zumindest manchmal zu schaffen und es jeden Tag aufs neue zu versuchen umzusetzen. Jeden Tag aufs neue zu versuchen, nicht so perfekt zu sein...

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