Hoffnung und Licht

Hoffnung und Licht

Es traf mich wie ein Schlag in die Magengrube: Der Corona-Test war eindeutig positiv. Natürlich ist mir bewusst, dass Corona in der Öffentlichkeit zwar totgeschwiegen wird, sich aber weiterhin tagtäglich Menschen damit infizieren. Trotzdem kam es irgendwie unerwartet. Aber dass es Corona ist, ahnte ich schon, als das Fieber und diese fiesen Kopfschmerzen - die ich schon von den ersten Infektionen kannte – wieder da waren. Auch die brennenden Halsschmerzen, die Gliederschmerzen und die bleierne Erschöpfung kannte ich schon. Diesmal neu dabei: ein quälender Husten, geschwollene Nasenschleimhäute, Sodbrennen und Übelkeit.

Nach meiner Winterpause hatte ich mich so darauf gefreut, meine Vorsätze auch in die Tat umzusetzen: Mehr all das zu sehen, was noch geht - Und nun das. Ihr kennt das sicherlich: Diese depressive Stimmung im Crash oder wenn uns eine Infektion erwischt hat. Wisst, wie schwer es ist, dann positiv zu bleiben, wenn die Angst vor einer dauerhaften Verschlechterung genau dadurch wieder ganz real und präsent ist. Könnt nachempfinden, wie verdammt schwer es ist, nicht in diesen dunklen Gedanken zu versinken.

Es war einmal mehr mein lieber Mann, der mich ermutigte, darüber nachzudenken, was mir in solchen Momenten Mut geben könnte. Woraus ich Hoffnung und Licht ziehen könnte. Naja, krank wie ich war, hatte ich ja genügend Zeit, für diese Gedanken. Allemal besser, als wie das Kaninchen vor der Schlange darauf zu warten, dass die befürchtete Verschlechterung auch wirklich eintrifft.

Und was soll ich sagen: Als ich einmal damit anfing, fielen mir doch sehr schnell einige Dinge ein, die mir auch in düsteren Momenten ein Lächeln ins Gesicht zaubern: Der Gedanke an meine beiden geliebten Enkelkinder, der Blick in den Garten, wenn die Sonne scheint oder der Blick auf den Blumenstrauß, den mir mein Mann gestern mitgebracht hat. Die unerschütterliche Liebe meines Mannes, der selbst meine dunklen Momente noch mit Licht füllt und mir jeden Tag aufs Neue zeigt, dass Liebe nicht nur für die schönen Tage ist. Die Hoffnung, dass ein unbeschwerter, gemeinsamer Urlaub am Meer irgendwann wieder möglich ist.

Auch die Zuneigung der Menschen, die sich in den letzten Tagen nach meinem Befinden erkundigt haben, tut mir so unendlich gut. Zeigt sie doch, dass ich nicht so allein bin, wie ich mich manchmal fühle. Doch nicht so abgehängt und vergessen bin. Und noch eines ist mir klar geworden: Ich wünsche mir, dass die Menschen, mit denen ich eng verbunden bin, sich öfter einfach mal bei mir melden. Auch auf die Gefahr hin, dass ich dann sagen muss, dass meine Energie heute nicht reicht. Es mag einfacher für sie sein, wenn ich mich melde, aber ich habe gemerkt, dass jeden Tag so viel „Leben“ geschieht, dass ich den Anruf eher verschiebe, um dann morgen bestimmt mehr Energie zu haben.

Und so ist aus dem Krankenstand auch wieder etwas positives entstanden: Trotz aller Einschränkungen, Schmerzen und Ängsten gibt es so viel schöne Dinge in meinem Leben, für die ich aus tiefstem Herzen dankbar bin. Obendrauf kam die alte Erkenntnis, dass kein Mensch ahnen kann, was wir uns von anderen wünschen, sondern dass wir es aussprechen müssen. Und darauf hoffen dürfen, dass wir erhört werden.

Wie ist das bei Euch? Was gibt Euch Hoffnung und Licht?

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