Gute Vorsätze?

Gute Vorsätze?
Bild von Peter H auf Pixabay

Es war am Silvestermorgen, als mein Mann mich fragte: „Hast Du eigentlich Vorsätze für das neue Jahr?“. Darüber hatte ich mir noch gar keine Gedanken gemacht, denn ich halte nichts davon, sich Silvester etwas vorzunehmen, nur um spätestens Ende Januar genervt aufzugeben. Aber es regte mich doch zum Nachdenken an. Und so ging ich der Frage nach, ob es nicht etwas gibt, was ich in meinem Umgang mit ME/CFS und Pacing anders machen könnte.   

Zunächst fiel mir nicht wirklich etwas ein, denn ich fand, dass ich das mit dem Pacing eigentlich ganz gut hinbekomme. Aber da war es wieder, dieses Wort „eigentlich“. Was ja bedeutet, da geht noch was! In all der Pacing-Routine hatte ich nämlich in den letzten Monaten vollkommen aus den Augen verloren auch mal zu schauen, ob meine Baseline immer noch stimmt. Wenn ich ehrlich bin, habe ich viel zu wenig in mich hineingehört und all das, was ich mir über die Zeit angewöhnt hatte als gegeben hingenommen. Dabei ist mir vollkommen entgangen, dass bei manchen Dingen doch mehr möglich ist, während andere Dinge sich verschlechtert haben.

Dass Spaziergänge und Stress mich mehr belasten, während das Beisammensein mit Freunden und Familie nun schon 2 statt bisher einer Stunde möglich ist. Dass ich auf das Wetter viel sensibler reagiere, während ein Restaurantbesuch mir weniger ausmacht. Und noch einige Dinge mehr. Während ich das schreibe, fällt mich noch etwas auf: Ich sehe zuerst das, was ich nicht mehr kann, was schlechter geworden ist oder was ich verloren habe. Statt zu feiern, dass etwas besser geworden ist. Darauf zu vertrauen, dass auch die anderen Dinge, die sich noch nicht verbessert haben, irgendwann besser werden könnten.

Was das für mich heißt? Meinen Fokus wieder mehr darauf zu richten, wie es mir gerade geht. Den Augenblick wahrzunehmen, die positiven Dinge viel mehr zu würdigen und zu feiern. In den Vordergrund zu stellen, was alles noch geht und nicht das, was nicht mehr möglich ist. Soweit das mit Pacing geht, weder zu sehr in der Vergangenheit noch zu sehr in der Zukunft zu leben. Und natürlich auch meine Baseline besser im Blick zu behalten.

Sind das typische Neujahrs-Vorsätze? Vielleicht! Aber wie man sie auch immer nennt: Sie werden mir guttun!

Wie ist das bei Euch? Habt Ihr Vorsätze für das neue Jahr? Seht Ihr eher das, was noch möglich ist oder das, was nicht mehr geht?

Ich wünsche Euch allen ein frohes neues Jahr 2025 mit ganz vielen schönen Momenten!

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